Unser Heimatmuseum im separaten Gebäude präsentiert in einer Dauerausstellung eine Schusterwerkstatt, die der Crivitzer Schustermeister Millahn im April 2000 dem Museum komplett übereignet hat. Daneben gibt es den Großteil der Ausstattung einer Bäckerei zu besichtigen und zahllose Objekte des Crivitzer Alltags in früherer Zeit.
Im Außenbereich sind landwirtschaftliche Gerätschaften ausgestellt.
In den drei Räumen auf der 1. Etage des Bürgerhauses ist die Dauerausstellung im Umbau. Geplant ist ein Raum zur Geologie, Natur- und Ur- und Frühgeschichte der Gemarkung Crivitz. Ein zweiter Raum wird zum Mittelalter und Neuzeit Querschnittsthemen aus der Geschichte von Crivitz präsentieren, wie z. B. zur Geschichte der Kirche, der Feuerwehr, der Fotografie, der Häuser und Straßen u.a.
Der dritte Raum wird der Schulgeschichte gewidmet sein. Die aufwendigen Umbaumaßnahmen werden bis 2025 andauern, auch in Abhängigkeit von der Zuweisung von Fördergeldern.
Ungeachtet des Umbaus stehen wir jederzeit für Besucher, vor allem für die Crivitzer Kinder der Grundschule „Fritz Reuter“ bereit, denn auch ein Museumsumbau kann interessant und eine Besichtigung wert sein!
Bild rechts: Erfahrungsaustausch mit Mitgliedern des Heimatvereins Neukloster im Oktober 2021.
Am 16. März 2023, pünktlich zum 80. Geburtstag des 2015 verstorbenen Crivitzer Malers und Lehrers Achim Kröger, eröffneten wir im Bürgerhaus eine Ausstellung von 40 Gemälden aus der Hand des Künstlers. Mangels Ausstellungsräumen sind dafür die Flure, das Treppenhaus und eine Begegnungsstätte im Bürgerhaus mit den Ölbildern, Aquarellen und Pastellen des Malers und mit Informationen über sein Schaffen ausgestattet worden. Die Ausstellung ist bis Anfang 2025 werktäglich zwischen 9.00 Uhr und 16.00 Uhr zugänglich und kostenlos zu sehen.
Bild links: Vorstellung des Malers in der SVZ v. 13.3.2023.
Der Umbau unserer Ausstellung im Bürgerhaus hat Anfang Januar 2024 begonnen.
Dies ist das „Tagebuch“ der Umbauarbeiten und des Ausstellungsaufbaus:
5. Januar 2024: Wir starten den Umbau der Ausstellungsräume im Bürgerhaus mit der Anbringung neuer Bilderschienen.
Die Arbeiten im Heimatmuseum gehen weiter.
16. Januar 2024: Brainstorming zu Gestaltungsfragen der geplanten neuen Ausstellung mit Gästen im Bürgerhaus – Klaus-Dieter Gralow (Bad Kleinen) und Diethelm Becker (Wessin), beide versiert in Archäologie und Geschichte Mecklenburgs und in deren Präsentation und museumspädagogischen Umsetzung (Fotos: Marita Schulz und Holger Herrmann).
17. Januar 2024: Einbau der Trennwand zwischen Büro und Ausstellungswand. Das Bauteam blickt auf 152 Lebensjahre. Wolfgang Nützmann weiß genau wo der Hammer hängt und gibt klare Anweisungen (:-) (Foto: Marita Schulz)
18. Januar 2024: Beratung mit dem Archäologen und Luftbildexperten Jürgen Brandt (Schwerin) über die Einbindung eines großformatigen Luftbildes von Crivitz in die Ausstellung (Foto: Babett Pirl)
22. Januar 2024: Zu Gast in Crivitz – Bernd Wollschläger, am Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern zuständig für Erfassung der „Beweglichen Bodendenkmale“.
Bernd Wollschläger hat 2013 bei Nachuntersuchungen des bronzezeitlichen Grabes nördlich der Stadt die Gold- und Bronzefunde geborgen (Foto: Holger Herrmann).
Holger Herrmann und Wolfgang Nützmann beginnen mit dem zweiten Teil der Trennwand samt Türeinbau.
27. Februar 2024: zwei Glasvitrinen warten im Freilichtmuseum Groß Raden auf den Transport nach Crivitz.
6. März 2024: Ulrich Güßmann, von 1994 bis 2014 Bürgermeister der Stadt Crivitz und in jenen 20 Jahren in den Aufbau des Museums involviert, war bei der Anlieferung dabei und zollte der Firma Janowski und dem umfassenden Umbau des Museums Respekt.
6. März 2024: Geologe Dirk Pittermann, Vorständler der Gesellschaft für Geschiebekunde, Sektion Westmecklenburg, kommt von Zittow nach Crivitz um unsere kleine geologische Sammlung zu begutachten, eventuell zielgerichtet zu ergänzen und sachkundig zu beschriften. Herzlichen Dank!
13. März 2024: Wir statten die Fugen für die Glashauben mit Dichtungsstreifen aus. Vivian Bartsch, ein Nachwuchstalent unseres Heimatvereins, hilft. Wenn wir alle nett sind, dann könnten wir die angehende Kunsthistorikern vielleicht für unseren Verein gewinnen (:-) (Foto: Andreas Rüß).
3. April 2024: Nach längerer Pause ist heute die Montage der 2,25 m x 1,50 m großen Luftbildes des Luftbildfotografen und Archäologen Jürgen Brandt in der Ausstellung des Heimatmuseums erfolgt. Kollegen der Firma Yell Kreativ GmbH haben das Bild aus Wittenburg herantransportiert. Das Bild bietet die Grundlage für die Darstellung der archäologischen Fundplätze in der Gemarkung Crivitz. Ein großes Dankeschön an Jürgen Brandt und die Firma Yell Kreativ (Foto: Jana Nützmann).
10. April 2024: Der außergewöhnliche bronzezeitliche Grabfund mit reichen Goldbeigaben von Crivitz lagert seit über zehn Jahren gut gesichert in der Restaurierungsabteilung und dem Magazin der Landesarchäologie Mecklenburg/Vorpommern in Schwerin-Süd.
In Vorbereitung unserer neuen Ausstellung sollen mehrere Objekte des Komplexes 3D-gescannt und ausgedruckt werden und dann als Kopien unserer Ausstellung bereichern.
Die wertvollen Funde, die 2008 und 2013 in der Gemarkung Crivitz entdeckt wurden, sind über 3000 Jahre alt. Es handelt sich um eine der reichsten Grabausstattungen, die in den letzten Jahrzehnten in Mecklenburg entdeckt worden sind.
Die Funde wurden von Lorenz Bartel, Chefrestaurator der Landesarchäologie, und Jens-Peter Schmidt, Leiter der Erfassung der Bodendenkmale und Bronzezeitfachmann für di 3D-Erfassung vorbereitet.
Thomas P. Kersten, Professor für Photogrammetrie und Laserscanning an der HafenCity Universität Hamburg war eigens aus Hamburg angereist. Allen drei Kollegen und dem Leiter der Landesarchäologie Detlef Jantzen, die sich für unser Anliegen eingesetzt haben, unseren herzlichen Dank für die Unterstützung!
4. Juni 2024: Nach langer Zwangspause wegen Teppichverlegearbeiten konnten die dafür abgebauten Vitrinen wieder aufgebaut werden (Foto: Sabine Huhn).
23. Juni 2024: Die erste Vitrine ist mit den Kostbarkeiten unseres Archivs bestückt und „betextet“. Darunter: Das älteste Stadtbuch von 1704 ff., das älteste Kataster von 1791 ff., das älteste Bürgerverzeichnis von 1878 rückwirkend und ein früher Protokollband des Schützenvereins aus dem 19. Jh.
23. Juni 2023: Die nächste Vitrine zur Steinzeit ist in Arbeit. Der Teufel steckt im Detail (:-). Und alle Objekte benötigen eine genaue Beschreibung und Vermessung für das neue Inventar, bevor sie unter der Glashaube verschwinden.
28. Juni 2024: Die Steinzeitvitrine ist nach zehn Arbeitstagen fertig. Hurraaa. Alle ca 50 Funde mussten inventarisiert, dafür fotografiert, vermessen und beschrieben werden. Trotz intensiver Recherche bleibt die Herkunft der meisten dieser Funde mangels älterer Dokumentationen unklar. Besonders spannend: ein Dolch und eine Seerspitze aus Feuerstein mit einem Alter von ca 4000 Jahren wurden vor über 200 Jahren in Crivitz entdeckt und kamen in das Kuriositätenkabinett des mecklenburgischen Herzogs nach Ludwigslust. Beide tragen noch die damals übliche Inventarisierungsnummer. 1837 kamen beide Flintwaffen nach Schwerin und 1996 per Leihvertrag an das Heimatmuseum in Crivitz.
Holger Herrmann arbeitet an einem Holzschaft für eine originale 6000 Jahre alte Beilklinge aus Felsstein. Das wird im wahrsten Sinne des Wortes der absolute Hammer (:-)!
3. Juli 2024: Per Leihvertrag unterstützt die Landesarchäologie Mecklenburg-Vorpommern das Crivitzer Heimatmuseum mit zwei Vitrinen. Der Transport der Vitrinen von Groß Raden nach Crivitz war extrem schwer. Aber die hellen und kräftigen Jungs vom Bauhof Crivitz haben das Ganze ohne Schäden realisiert. Unglaublich. Dafür herzlichen Dank: